Seit 2003 arbeiten Tom America (Komponist) und Rob Moonen ( bildender Künstler) gemeinsam an multidisziplinären Projekten. Die Herausforderung für beide besteht darin, Bild und Musik anders als gewöhnlich miteinander zu verknüpfen. So haben sie im Jahr 2004 gemeinsam die Produktion „Tempelhof“ realisiert – eine Ode an die Stadt Berlin. Inzwischen stehen auch andere Projekte, die sich auf vollkommen unterschiedliche Themengebiete konzentrieren, vor der Ausführung: „Rudolf, der Anti-Nationalist“ (Wien/Budapest), „La Montagne Saint Victoire“ (Aix en Provence, Paul Cezanne), „Noord“ (Tilburg-Nord und seine Multikultur).
Die größte Gemeinsamkeit in der Arbeit beider ist die Suche nach bedeutungsvollen Orten, die Konzentration darauf, das Zusammentragen von Material und daraus neue Werke in Bezug auf den gefundenen Kontext schaffen. Der Mensch und seine ganz persönliche Geschichte stehen hier stets im Mittelpunkt. Das Ergebnis der Arbeit sind Projekte, bei denen die komponierte Musik durch ein klassisches Sextett gespielt wird. Die selbstgedrehten Filme werden währenddessen, in viele kleine Schnipsel geschnitten, synchron projiziert. Diese Arbeitsweise ist sowohl live, als auch als Videoinstallation vorführbar.
America und Moonen möchten auf die gleiche Weise das Projekt „Brennende Steine“ starten.
Augenscheinlich gewöhnliche Dinge werden durch ihre Arbeitsweise besonders und genau an diesem Punkt entstehen die Ergriffenheit und Poesie, die das Projekt so besonders machen können. Ehemalige Bergarbeiter und die Bewohner der Bergbausiedlung haben neben ihrer jeweils ganz eigenen Geschichte auch eine gemeinsame Vergangenheit. Wie gehen sie mit ihrer Vergangenheit um und wie sehen sie die Zukunft? Wie bewertet die Jugend diese Vergangenheit und hat sie Einfluss auf ihre Zukunft?
Tom America (Heerlen 1949) und Rob Moonen (Schaesberg 1958) sind beide in Limburg geboren und aufgewachsen. Die Zechen waren während ihrer Jugend eine Selbstverständlichkeit. Moonen erinnert sich an den sich schnell schwarz verfärbenden Schnee und die verbotenen Besteigungen der Halden. Er sah dabei zu, als „Lange Jan“ beim Abriss in die falsche Richtung fiel. America erinnert sich an die vielen großen Busse von „De Valk“, die gefüllt waren mit „Kumpels“, gegenüber von seiner alten Wohnung.
Für beide Künstler ist es darum auch eine enorme Herausforderung, an ihren Heimatort zurück zu kehren und diese besondere Vergangenheit, die auch ihre Vergangenheit ist, zu untersuchen. Diese Perspektive wird einen wesentlichen Einfluss auf die Ausrichtung des Projektes haben. Die Kernfrage wird daher sein: „Was ist die Geschichte?“ Diese Frage wollen America und Moonen stellen und die Antworten in all ihrer Vielschichtigkeit sichtbar machen.
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